von Ronald Verch
Nicht nur lange Warteschlangen vor der Eingangstür der Potsdamer MBS-Arena, auch der gut gefüllte Veranstaltungsort zeugten am 06.11. vom regen Interesse beim Tag der offenen Tür der Sportschule Friedrich Ludwig Jahn. Neben jungen Sporttalenten, deren Eltern oder Geschwistern war auch so manch Großelternteil anwesend. Eigentlich auch nicht verwunderlich, denn die Leistungen und Ergebnisse der aktuellen und ehemaligen Schüler/-innen der Eliteschule des Sports sprechen einfach für sich.
Es ist schon einzigartig, wenn diese bundesweit geschätzte Lern- und Bildungseinrichtung allein auf 183 Olympiamedaillen, davon 73 olympische Goldmedaillen, ihrer Absolventen verweisen kann. Weitere internationale und nationale Titel und Erfolge nicht einmal eingerechnet.
Der gut einstündige zentrale Teil der Veranstaltung ging in Windeseile vorbei. Das war sowohl der konzeptionellen Gestaltung als auch den kurzweiligen und dennoch informativen Darbietungen geschuldet. Angefangen von den Ausführungen der Schuldirektorin Dr. Iris Gerloff zum Auftrag der Sportschule im Zusammenwirken mit den Landes-Sportverbänden, über die anschaulichen Vorführungen einzelner der 12 an der Einrichtung vertretenen Sommersportarten bis hin zur interessanten Schilderung seines persönlichen Entwicklungsweges durch den dreifachen Kanu-Olympiasieger sowie mehrfachen Welt- und Europameister Sebastian Brendel.
Während seines ersten Olympiasieges 2012 in London bezeichnete Brendel einst die zwei Titelgewinne bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2005 als entscheidenden Durchbruch in seiner beeindruckenden Sportlerkarriere. Nunmehr lauschte auch seine elfjährige Tochter Hanna zusammen mit ihrer Mutti Romy seinen Worten in der MBS-Arena. Seit einiger Zeit trainiert Hanna bereits beim jüngsten Nachwuchsbereich des Kanu-Clubs Potsdam im OSC und möchte im Jahr 2022 an der Sportschule Friedrich Ludwig Jahn eingeschult werden.
Insgesamt waren am 06.11. zwanzig an einer Potsdamer Einschulung interessierte Paddeltalente mit ihren Angehörigen angereist. Neun kamen vom KC Potsdam im OSC, sechs vom Rathenower WSV Kanu 1922, zwei von WS PCK Schwedt, zwei aus Wolmirstedt und eines von Halle/ Saale.
Der zweite Teil des Tages der offenen Tür, der in Verantwortlichkeit der Landessportverbände in Verbindung mit den Lehrerinnen-Trainerinnen und Lehrern-Trainern gestaltet wurde, spielte sich in den Klassenräumen der Schule sowie Trainings- und Wettkampfstätten der Landesstützpunkte ab. Hier wurde detailliert vermittelt, was den künftigen Sportschülerinnen und Sportschülern geboten und andererseits auch abverlangt wird.
In der Kanuscheune auf dem Luftschiffhafengelände erläuterte Lehrer-Trainer Steffen Miegel den in zwei Gruppen aufgeteilten Kanuinteressierten (einmal für alle Potsdamer und andererseits für die von außerhalb Angereisten) die Einzelheiten zur Bewerbung sowie zum Schul- und Trainingsablauf. Darüber hinaus kamen je eine Sportschülerin und ein Sportschüler zu Wort, die im Vorjahr eingeschult wurden. Beide berichteten über ihre persönlichen Erfahrungen, Erlebnisse und Wertschätzungen.
Von den Durchführenden wurde Wert daraufgelegt, alle Fragen ausreichend und zufriedenstellend für die Anwesenden zu beantworten. Ganz nach dem anfänglich von der Schulleiterin verkündeten Motto: „Bei uns wird keiner allein gelassen“.
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